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Evangelische Kirchengemeinde
Oberkassel-Königswinter

Was weltweit Ökumene bewegt – damals und heute

  • Sigi Gerken, Fotos S. Gerken

Nach dem Abend über den Synodalen Weg und die Diskussion über „Ökumene vor Ort“ weitete sich am 8. April im Rahmen der ökumenischen Veranstaltungsreihe „Am Achten um Acht“ der Blick auf die weltweite Ökumene. Pfarrer Dr. Stefan Heinemann aus Hennef nahm die im September in Karlsruhe stattfindende Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) zum Anlass, diese Großveranstaltung geschichtlich/theologisch einzuordnen.

Die vielen christlichen Konfessionen (römisch-katholisch, lutherisch, reformiert, anglikanisch, orthodoxe, Baptisten….) können von außen als zerstritten und wenig überzeugend wirken. Aber vielleicht kann man das Bild aus 1. Korinther 12 (ein Leib, viele Glieder (wie z.B. Fuß und Auge)) auf die Konfessionen übertragen: Sind nicht auch die Konfessionen verschiedene Körperteile am Leib Christi, die sich gegenseitig bereichern können?! Pfarrer Heinemann fragt sich, ob nicht Kirche sogar viele Gestalten haben solle und ob diese Vielfalt nicht viel kostbarer ist als ein gleichgeschalteter Glaube – zumal wir an den einen Gott glauben, der in sich auch ein Dreifacher ist, also der selbst Gemeinschaft ist. Wichtig ist, dass man ein von allen anerkanntes Fundament hat und das ist die Taufe.

Zur Geschichte der ökumenischen Bewegung
Die ökumenische Bewegung sieht sich als Fluss und hatte ihre Vorläufer in der Weltmissionskonferenz 1910 in Edinburgh. Das eigentliche Gründungsdatum ist 1948 mit der 1. Vollversammlung in Amsterdam. Viele immer noch wichtige Themen werden auf den Vollversammlungen diskutiert und in den Mitgliedskirchen weiterverfolgt:
- Nord-Süd-Konflikt
- Antirassismus (inklusive der Frage über die Finanzierung von bewaffnetem Widerstand)
- Theologie der Befreiung
- Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung
- Klima
- Friedensethik (gerechter Frieden, gerechter Krieg)

Pfarrer Heinemann sprach einige der ökumenischen Konfliktthemen an, wie z.B. die Ekkliosologie, d.h. das Verständnis der Kirche von sich selbst: ist sie selber heilsnotwendig oder ist sie ein Helfer.


11. Vollversammlung des ÖRKs in Karlsruhe (Anfang September)
Der Ökumenische Rat der Kirchen hat über 350 Mitgliedskirchen in mehr als 120 Ländern. Sie vertreten rund 600 Mio Christen. Die römisch-katholische Kirche entschied sich 1972 gegen eine Mitgliedschaft. Sie ist mit Beobachtern vertreten. Der ÖRK ermöglicht und begleitet die Prozesse, um ein Miteinander herzustellen, es kann selbst keine Entscheidungen herstellen.

Die Wahl Karlsruhe als Veranstaltungsort wurde bewusst getroffen. Grund: „Europe needs serious attention“. Anders als in Mitteleuropa wächst die Zahl der Christen weltweit immer noch. Karlsruhe steht mit seiner Nähe zu Frankreich für eine Geschichte von Schuld und Neuanfang, für ein gutes Miteinander der Konfessionen und mit dem Sitz des Bundesverfassungsgerichts für die Einhaltung von Grundrechten.

Pfarrer Heinemann ist weiterhin optimistisch für die Ökumene – auch wenn Entwicklungen oft nur langsam vorangehen, aber das Wir-Gefühl der Christen ist in den letzten Jahrzehnten sehr gewachsen, ebenso die gegenseitige Anerkennung von Amtshandlungen. Zum Abschluss lädt er zu den verschiedenen geplanten Aktivitäten im Vorfeld des „Jahrhundertereignisses“ ein, u.a. zu Pfingstradtouren.

„Die unterschiedlichen Glaubenserfahrungen von Menschen aus anderen Regionen sind gut dazu, sich und seinen Glauben in Frage zu stellen und sich zu fragen, warum ich das glaube, was ich glaube“, so Pfarrer Heinemann.

 

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