Aus dem Presbyterium (52-1 | Dezember 2020 - Februar 2021
Bericht aus dem Presbyterium (52-1 | Dezember 2020 - Februar 2021)
Wenn der neue Gemeindebrief erscheint, wissen wir schon mehr. Ist der shutdown light ein November-Ereignis geblieben oder gehen wir mit den gleichen Einschränkungen in die Advents- und Weihnachtszeit? Wie haben wir mit diesen Einschränkungen gelebt? Was haben wir daraus gemacht und was werden wir in Zukunft daraus machen? – Das sind Fragen, die uns auch in der Gemeinde beschäftigen.
Da die für den 29. November geplante Gemeindeversammlung nicht stattfinden kann, finden die Informationen, die auf die Gemeindeversammlung gehören, bereits im Gemeindebrief ihren Platz.
Rückblick
So wie der November große Unsicherheiten mit sich gebracht hat, haben uns die vergangenen Monate in unserer Gemeinde vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Es gab eine Zeit im März und April, da konnten wir nicht einmal Gottesdienst feiern. Der damit verbundene Verlust für uns als Gemeinschaft war vor allen Dingen über die Osterfeiertage schmerzlich. Trotzdem waren wir füreinander da. Haben uns in den offenen Kirchen zum Gebet getroffen (wenn auch nur vereinzelt), die Jungen haben für die Älteren eingekauft. Wir haben Briefe geschrieben und viel telefoniert, unsere virtuelle Präsenz verbessert. Menschen in unserer Gemeinde haben neue Ideen entwickelt, waren kreativ, sind neue Wege gegangen, um füreinander da zu sein. Herzlichen Dank für alles, was uns als Gemeinde in diesen schwierigen Wochen des Frühjahrs reich gemacht hat!
Ein neues Presbyterium musste in dieser schwierigen Zeit seine Arbeit aufnehmen und konnte erst im August offiziell ins Amt eingeführt werden. Die Anfänge unseres Arbeitens waren tastend: Wie können in einer virtuellen Sitzung Entscheidungen getroffen werden? Wie können wir im überhaupt Lockdown arbeiten? – Zum Glück können wir heute mit einer gewissen Gelassenheit und auch einem Schmunzeln auf diese Anfänge zurückblicken. Videokonferenzen haben so ihre ganz eigenen Tücken.
Über die Sommermonate haben wir versucht, so einiges von dem nachzuholen, was bis zu den Sommerferien nicht möglich war. „Sommer unterm Kirchturm“ hieß die Initiative, die es ermöglichte, dass Kinder sich in den Ferien regelmäßig zu einem Ferienprogramm treffen konnten, dass Senioren in Zelten vor unseren Häusern Bingo zu spielen konnten und neue Talente beim Boule entdeckt wurden. Danke an all die, die Ideen eingebracht haben, Stühle bemalt haben, Hygie-ne-konzepte geschrieben haben und vieles mehr.
Ja, und dann war vieles nach den Sommerferien wieder fast wie immer. Wir haben wieder Abendmahl gefeiert – mit einer wunderbaren Sammlung an Einzelkelchen, haben Konfirmation, Taufen und Hochzeiten, die im Frühjahr abgesagt waren, nachgeholt und konnten wieder in den Seniorenheimen Gottesdienst feiern.
Arbeitsschwerpunkte Presbyterium
Das neue Presbyterium hat mit sehr viel Energie an den Themenschwerpunkten weitergearbeitet, die das alte Presbyterium übergeben hat: die Renovierung der Orgel in der Großen Kirche Oberkassel, Kooperationsverhandlungen mit der Evangelischen Kirchengemeinde Königswinter, die Planung der Zukunft des Kindergartens Oberkassel. Die bisherigen Arbeitsergebnisse zu diesen drei Schwerpunkten präsentieren wir Ihnen in diesem Gemeindebrief. Sie finden einen ausführlichen Bericht zum aktuellen Stand der Orgelrenovierung auf Seite 6. Zu den Kooperationsgesprächen finden Sie Informationen auf den Seiten 8 und 9, außerdem bitten wir Sie um eine Bewertung der vorliegenden Entwürfe für ein zukünftiges Gemeinde-Siegel (Seite 9). Zur Zukunft des evangelischen Kindergartens Oberkassel berichten wir auf Seite 5.
Corona und die Kirchen
Die Corona-Krise beschleunigt eine Entwicklung, die sich schon lange angekündigt hat. Die Austrittszahlen der evangelischen und auch der katholischen Kirche in Deutschland steigen. Und das betrifft auch die Mitgliedszahlen in unserem Kirchenkreis und in unserer Gemeinde.
Auch die finanziellen Einbrüche in unserer Wirtschaft werden sich auf uns als Kirchen und Gemeinden auswirken. Wir rechnen mit erheblichen Einsparnotwendigkeiten in den gemeindlichen Haushalten der kommenden Jahre.
Und nicht zuletzt macht uns als Gemeinde natürlich auch die soziale Distanzierung durch Corona zu schaffen. Wie können wir das gut leben, was uns als christliche Gemeinde zutiefst ausmacht? Wie können wir Gemeinschaft sein in Corona-Zeiten? Beieinander sein und bleiben – und das auf Distanz? Bitte tragen Sie dazu bei, dass wir als Gemeinde gerade das nicht verlieren in dieser Zeit – unseren Sinn für Gemeinschaft.
Zukünftige Gebäudenutzung
Aus den Überlegungen für den Neubau des Kindergartens ergibt sich die Frage nach dem Jugendheim in Oberkassel. Damit die neue Kita entstehen kann, muss das Jugendheim abgerissen werden. An seiner Stelle soll die neue Kindertagesstätte entstehen. Die Projektgruppe „Gebäudestrukturanalyse“ hat erste Ideen entwickelt, wo die bestehenden Gruppen und Kreise, die sich bisher im Jugendheim und in den Gemeinderäumen in Kinkel 7 treffen, ein neues Zuhause finden können. Für alle wurde ein neuer Ort gefunden. Weitere Planungen sind auch hier nötig. Gleichzeitig hatte die Gebäudestrukturanalyse, die 2019 fertig gestellt wurde, ergeben, dass wir viel Potenzial, das in unseren Gebäuden steckt, bisher wenig nutzen. Hier ergeben sich jetzt neue Chancen.
Für das Presbyterium: Pfarrerin Anne-Kathrin Quaas (Vorsitzende des Presbyteriums)